BRUJI – „KROWODNROCK“ – bio

BRUJI (kroat. „es brummt, es dröhnt) arbeiten seit mehr als 40 Jahren an ihrem so genannten „Krowodnrock“, einem Mix aus Rock & Roll und Zitaten aus der kroatischen Volksmusik.

Die 5 Musiker haben es bisher auf 8 Produktionen gebracht (3 LP´s, zwei Singles und drei CD´s), in denen sie kontinuierlich den eigenen Stil „Krowodnrock“ entwickelt haben. Elemente aus der kroatischen Volksmusik werden mit solchen aus der internationalen Rockmusik verwoben, die Instrumente Ziehharmonika und Tamburica spielen neben dem E-Bass, der E-Gitarre und dem Schlagzeug eine besondere Rolle. Lange bevor Hubert von Goisern sein „Hirtamadl“ zum Besten gab, brummten die 5 Musiker aus dem Burgenland schon ihr „Gemma Krowodn schaun“ oder „Nema problema“, die heimliche Hymne der Burgenlandkroaten.

Das schwindende Selbstwertgefühl der kroatischen Volksgruppe im Burgenland, die unterschwelligen minderheitenfeindlichen Äußerungen von Teilen der deutschsprachigen Mehrheitsbevölkerung oder auch einfach der Kampf um die Rechte der Volksgruppe werden in den Texten der BRUJI immer wieder thematisiert, manchmal zornig und aggressiv, dann wieder ironisch bissig oder auch resignativ-sentimental.

Faktum ist, dass die kroatische Volksgruppe kontinuierlich abnimmt, dass die Sprache immer mehr verloren geht, dass eine Kultur, die ein wesentlicher Bestandteil der typischen kulturellen und sprachlichen Vielfalt des Burgenlandes ist, immer mehr an den Rand gedrängt wird.

Trotzdem- oder gerade deshalb? –  ist es  BRUJI gelungen, mit ihren Texten und ihrer Musik in viele Herzen der jungen ein- und zweisprachigen BurgenländerInnen vorzudringen. Obwohl die Gruppe mehr als 10 Jahre (Pause von 1998 bis 2009) kaum noch öffentliche Auftritte absolvierte, kann man bei der jungen Generation ein interessantes Phänomen feststellen: BRUJI wirkten weiter. Die Jugend hat die Botschaft verstanden, die KIDS kennen die Texte auswendig, sie stellen sich selbstbewusst hin und stehen zu ihrer zweisprachigen kroatisch-deutschen burgenländischen Identität, ja auch dann, wenn sie die Sprache nur noch rudimentär beherrschen!  „Der Krowodnrock“ hat seine Funktion erfüllt. BRUJI aber noch nicht, denn 2009 beteiligte sich die Gruppe anlässlich des 200. Todestages zu Ehren von Joseph Haydn an dem Projekt „Haydnkrowod“  und tritt seither mit neuen und „alten“ Liedern wieder auf.  Beim 30-Jahres-Fest der BRUJI, im November 2010 kam es zu einer beeindruckenden Leistungsschau der Krowodnrockmusik im Burgenland. Gleich 5 neue Bands sehen in den Schöpfern des Krowodnrock ihr Vorbild (Elektrikeri, Kacavida, Stara škola (jetzt „Turbokrowodn“), Coffeeshock-Company, Marice igrališće), und das macht die „Alt-Krowodnrocker“ auch ein bisschen stolz! Ans Aufhören denken sie jedoch noch lange nicht. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums erschien die BRUJI-BIOGRAFIE samt Songbook mit Texten und Noten von mehr als 60 Liedern. Dem Buch mit dem Titel „40 Jahre/ljet BRUJI. 40 Jahre/ljet KROWODNROCK“ ist auch die neue Single-CD beigelegt:  „BRUJI 40“ mit den beiden Liedern „Nije kasno nikada“ und „Crno kolo-Schwarzer Reigen“.

 

Mitglieder:
Klaus Bittner, dr, voc
Toni Perusich, keyb; harmonika, tamburica, voc
Rudi Karall, Gitarre
Werner Karall, bass, voc
Joško Vlasich, voc, tamburica

Veröffentlichungen:
Gemma Krowodn schaun, LP 1980
Nema problema, LP 1983
Tambure, Single 1989
Daham, LP/CD 1990
Simo tamo-Hinundher, CD 1995
Kein Wort Deutsch, CD 1998
BRUJI live – 2013 – CD
BRUJI 40 – Single-CD und Buch: “40 Jahre/ljet BRUJI. 40 Jahre/ljet Krowodnrock”

Mitarbeit am Film “Hochzeit auf dem Lande” und der Theateraufführung “Astoria” im Linzer Posthof gemeinsam mit Josef Hader und Maria Hofstätter.
Zahlreiche Konzerte im In- und Ausland (Toronto, Berlin, Paris, Valencia, Bologna, Moskau, Zagreb, Nürnberg, Saarbrücken u.a.)
Legendär ist ein Ereignis, das schön langsam zur Anekdote wird: Als der große Jazzkomponist und Musiker Miles Davies in Österreich weilte (1984), hörte er in einem Wiener Taxi das Lied „Svit se krece“. Er war so beeindruckt, dass er seinen Manager beauftragte im ORF anzurufen und ihm die Platte zu besorgen (Nema problema-LP). Der Manager rief im ORF an, wo man ihm Bruji als Interpreten des von Miles D. gehörten Liedes nannte. Da jedoch die Geschäfte schon zu waren, ersuchte er den Redakteur, ihm die Platte zum Flughafen bringen zu lassen, wo sie dann Miles Davies in Empfang nahm. Bruji wurden von der Ö3-Redaktion tags darauf angerufen und sie refundierten dem ORF die Platte.

Mira Perusich

Die Singer-Songwriterin und Pianistin Mira Perusich, in Oberpullendorf geboren, in Wien aufgewachsen, hat sowohl mit ihrer Band „MIRA“ als auch solo bereits zahlreiche Auftritte mit ihrem eigenen Programm im In- und Ausland gespielt.

Ihre Songs bewegen sich zwischen klassischem und experimentellerem Pop auf Englisch, Deutsch, Mundart und Kroatisch. Weiters ist sie als Backing Sängerin bei verschiedenen Projekten („Anja OM Plus“; „no:no“; „WATER & SKY“) und Pianistin („no:no“) tätig.

Mira Perusich unterrichtet Gesang und Klavier und studiert IGP Popular-Gesang und Ethnomusikologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Melinda Stoika

Von ihrem Vater, dem Jazz-Pianisten Tibor Barkoczy gefördert, begann Melinda Stoikas Musik- und Bühnenausbildung bereits im Kindesalter. Ab ihrem sechsten Lebensjahr bekam sie Klavier- und Ballettunterricht und spielte diverse Rollen an der Ungarischen Staatsoper und im Operettentheater Budapest. 1987 zog ihre Familie mit ihr nach Wien. Während ihrer Ausbildung zur Modedesignerin startete sie im Alter von 16 Jahren ihre musikalische Karriere als DJ und Sängerin im Wiener Hotel Marriott zusammen mit Louie Austen und der Jazzband ihres Vaters. Nach diversen Tourneen mit dem österreichischen Gitarristen Harri Stojka produzierte sie 2003 mit der Band Deephousemafia ihre erste Single „Let me know“, die auch in London, Paris und Los Angeles für Aufmerksamkeit sorgte. Im Jahr darauf war Melinda Stoika maßgeblich an der Gründung der Formation DelaDap beteiligt, mit der sie zehn Jahre lang als Sängerin auf Tour war und insgesamt vier Alben veröffentlichten. 2012 war sie mit dem Song Crazy Swing auch für den Amadeus nominiert. Als eine bei zahlreichen hochwertigen Musik-Projekten und -Events als Vokalistin und auch als Werbejingle-Komponistin und -Produzentin gefragte Künstlerin arbeitete Melinda Stoika in dieser Zeit auch an ihrer musikalischen Vielseitigkeit und an der Perfektion ihres persönlichen Stils. Anlässlich der Feiern zu 100 Jahre Burgenland sang Melinda Stoika in der von Christian Kolonovits komponierten Burgenlandhymne auf Ungarisch und Roman. Im gemeinsamen Projekt der burgenländischen Volksgruppen „Tour der Vielfalt“  gibt sie den burgenländischen ROMA ihre bezaubernde Stimme.  

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